Dantes Gesänge – Gerät zum Einfangen der Zukunft
Ralph Dutli
Dantes Gesänge – Gerät zum Einfangen der Zukunft
Ossip Mandelstams „Gespräch über Dante“
Reihe: Göttinger Sudelblätter (begründet von Heinz Ludwig Arnold, hg. von Thorsten Ahrend und Thedel v. Wallmoden)
Wallstein Verlag, Göttingen 2017
Verlagseite zum Buch
Auch erhältlich als eBook
Gewiss der wichtigste Essay überhaupt im Werk Ossip Mandelstams
Tag und Nacht habe Mandelstam die „Divina Commedia“ gelesen, erinnert sich Anna Achmatowa; er konnte ganze Passagen auf Italienisch auswendig. Sein „Gespräch über Dante“ ist gewiss der wichtigste Essay überhaupt im Werk Ossip Mandelstams. In kühnen Metaphern nähert sich Mandelstam darin dem Werk Dantes und erkundet das dynamische Wesen der Poesie.
Sein Essay ist ein Versuch über Bewegung, Gehen und Denken, über das Unterwegssein im Wort. Er ruft unüberhörbar auch nach einer politischen Lesart, ist Vertiefung in das Los eines Verbannten, verschwörerischer Geheimcode zwischen verfemten Dichtern, letztlich ein Versuch, die „Obertöne der Zeit“ zu hören und Dantes Gesänge als „Gerät zum Einfangen der Zukunft“ für die moderne Dichtung zu gewinnen.
Ralph Dutli, einer der besten Kenner Mandelstams, untersucht diesen zentralen Text in dessen Werk und gibt neue Anregungen zur Erkundung der Strahlkraft des großen Dichters und Philosophen Dante Alighieri in der Weltliteratur.
Schwedische Übersetzung im Verlag Faethon, Stockholm
Übersetzung von Carl-Johan LindPressestimmen
„Ein beeindruckend belesener, kluger Autor voller Leidenschaft für Mandelstam, Dante und die Poesie.“
Peter Krüger-Lenz, Göttinger Tageblatt, 21. Dezember 2016
„Dutli setzt die beiden Dichter betont kenntnisreich zueinander in Bezug. Darüber hinaus zeigt er, wie sich Mandelstams Dichtung durch die Dante-Lektüre und die Konfrontation mit der Not seiner Mitmenschen politisiert, um sich dann wieder zu repoetisieren. Es geht Ralph Dutli nicht nur um die Rekonstruktion einer intensiven Rezeption eines berühmten Dichters durch seinen ebenso berühmten Kollegen. Nein, es geht ihm um die Chancen der Poesie im unausweichlichen Angesicht der Hölle.“
Franz Schneider, Rhein-Neckar-Zeitung, 21./22. Januar 2017