Liebe Olive
Ralph Dutli
Liebe Olive
Eine kleine Kulturgeschichte
Wallstein Verlag, Göttingen 2013
Verlagsseite zum Buch
SWR Kultur Matinee, 24.11.2024
Ralph Dutli: Sehnsuchtspflanze Olivenbaum
In zwanzig Oliven-Kapiteln – zweimal zwei symbolische Handvoll Oliven – geht es um Kult und Magie der Olive in Mythos und Moderne, um den ewigen menschlichen Traum von Glück und Fülle, um die Zerstörungskraft der Zeit und die Beharrlichkeit eines geduldigen Baumes und Überlebenskünstlers.
Tschechische Ausgabe
(Übersetzung von Magdalena Štulcová)
Erschienen im Verlag „Archa“ in Zlín
Russische Ausgabe
(Übersetzung von Swjatoslaw Gorodezkij)
Erschienen im Verlag „Ivan Limbakh Publishers“ in St.Petersburg.
In der allwissenden Ratgeberliteratur und in bunten Rezeptbüchern wird über das „flüssige Gold“ des Olivenöls gejubelt. Das Kulinarische und Gesundheitsfördernde der Olive und ihres Öls hat in zahlreichen Lifestyle-Büchern und Wellness-Bibeln schon öfter seinen modischen Niederschlag gefunden.
In diesem Buch geht es um etwas anderes: um die Jahrtausende umspannende Kulturgeschichte eines erstaunlichen Baumes und einer besonderen Frucht, um eine Lebenskunst – und Weisheitslehre. Von der Bibel bis zum Science-fiction-Roman des 21. Jahrhunderts reicht die Spannweite der hier versammelten, mit vielen Überraschungen aufwartenden Quellen.
Kein anderer Baum ist so eng verbunden mit der Entwicklung der mediterranen und europäischen Kultur, der Religion und der Demokratie, der Medizin, des internationalen Tauschhandels, des Sportes, der Kunst, der Literatur. Der Olivenbaum ist ein vielverzweigter Urbaum, an dessen luftigen Ästen, wenn nicht alles, so doch vieles von dem hängt, was die menschliche Kultur der letzten Jahrtausende hervorgebracht hat.
Was hat Odysseus' Ehebett in der Kulturgeschichte der Olive zu suchen? Wie kommt der französische Renaissance-Dichter Joachim du Bellay dazu, einen ganzen Olivenhain von Sonetten zu dichten? Irrt sich Shakespeare, wenn er „Oliven von endloser Dauer“ verkündet? Was bedeuten „gefüllte Oliven“ beim ungarischen Romanschriftsteller Sándor Márai?
Ob wir im Olivenbaum den ersten Demokraten des Abendlandes oder Van Goghs letzten Therapeuten vermuten dürfen, in der Hand des sterbenden Somerset Maugham einen Fetisch für die Sehnsucht nach dem Süden entdecken oder mit dem Philosophen Mark Aurel in der fallenden Olive ein Symbol für das Menschenleben erkennen – eine Vielzahl amüsanter, Staunen erregender oder nachdenklich stimmender Geschichten ist aufgehoben in dieser kleinen Frucht mit dem botanischen Namen „Olea europaea sativa“.
Der englische Schriftsteller Lawrence Durrell fand in der Olive den „Geschmack, der älter ist als der des Fleisches und des Weines – so alt wie der des klaren Wassers“. Der französische Dichter René Char entdeckte „die Ewigkeit einer einzigen Olive“, und sein Kollege Francis Ponge sah im Olivenöl das geeignete geistige Schmiermittel für eine dumpfe „Epoche der Mechanik“ und der „Dürre der Herzen“. Sein Rezept für geistige Ölung ist auch für unsere Zeit noch immer bedeutsam und notwendig.
„Der Olivenbaum ist ein archaischer Zauberer,
die zarte Olive eine trickreiche Zauberin.““
Pressestimmen
„Klein, aber gehaltvoll: das Buch ebenso wie die Olive selbst... Liebe Olive, so könnte ein Brief beginnen, ein Liebesbrief vielleicht, und das vorliegende Buch lässt sich durchaus als Liebeserklärung verstehen. Umfassend schildert es alle Aspekte, die mit der gemeinsamen Entwicklung von Mensch und Olive zu tun haben... Man ahnt die Macht einer Jahrtausende alten gemeinsamen Kulturgeschichte.
Zugleich sachlich und unterhaltsam geschrieben, informativ und auch kontemplativ, lädt das kleine Buch zur Lektüre in einer ruhigen Stunde ein. Es bietet ansprechend aufbereitetes Wissen für jedemann. Da es zudem sehr apart aufgemacht ist, eignet es sich auch perfekt als Geschenk.“
Regina Károlyi, Sandammeer – Die virtuelle Literaturzeitschrift, 09/2009, www.sandammeer.at
„Liebeserklärung an die Olive... Ein gehaltvolles Bändchen. Die Lektüre lohnt sich für alle, die diese Frucht schätzen. Die 20 kurzen unterhaltsamen Kapitel sind lehrreich, ohne belehren zu wollen: Dutli weiß, wie man seine Leser verführt.“
Guido Kalberer, Tages-Anzeiger (Zürich), 25. September 2009
„Dutli zeigt sich in seiner kleinen Kulturgeschichte Liebe Olive als exzellenter Beobachter und Kenner der Mittelmeerwelt. Aufmerksam durchstreift der Autor die Weiten des Olivengartens europäischer Kulturgeschichte, wählt von unzähligen Früchten die erlesensten aus und bietet dem Leser seine reiche Ernte in 20 Oliven-Kapiteln zur Verkostung dar. Er präsentiert sein sorgfältig recherchiertes Porträt der Beziehung zwischen Mensch und Olive in einem sehr persönlichen Ton. Für Olivenfreunde und solche, die es werden wollen, gewährt Dutlis informatives Büchlein vergnügliche und nachdenkliche Einblicke in das Weltgedächtnis europäischer Kultur.“
Cornelia Luther, Rhein-Neckar-Zeitung, Samstag/Sonntag 31. Oktober/1.November 2009 (Magazin)
„Ralph Dutli, der bekannte Lyriker, Essayist und Übersetzer, skizziert die Kulturgeschichte der Olive mit leichter Hand. Seine geistvolle Plauderei springt von Sophokles bis zur Stiftung Warentest; er behandelt die Olive als Thema der Dichtung von Vergil über Shakespeare bis zu Montale.“
Manfred Papst, NZZ am Sonntag (Bücherbeilage „Bücher am Sonntag“), 29. November 2009
„Mit dem Öl-Snobismus der Toskana-Fraktion hat diese ebenso geschichtsversessene wie olivenbegeisterte Kulturgeschichte nichts zu tun. Stattdessen kann man mit Ralph Dutlis Lob auf den Olivenbaum weit in die Antike zurückreisen und dort den Mythos einer Pflanze ergründen. Und nicht nur um die mythische, auch um die poetische Ausstrahlung dieser eindrucksvollen Baumgestalt geht es. Dass Dutli, der renommierte Slawist, Romanist, Übersetzer, Essayist, Mandelstam-Herausgeber und Brodsky-Kenner, vor allem auch selbst ein Lyriker ist, merkt man in jeder Zeile dieser zarten Botanik. Ralph Dutli hat ein charmantes Talent, überall dort eine kleine Olivenspur zu entdecken, wo man vorher keine gesehen hat.“
Jutta Person, Literaturen, Heft 11, November/Dezember 2009
„Kulturperlen unter dem Christbaum... Und wenn man sich dazu noch ein gutes Essen vorstellt, dann empfiehlt sich zur vorgängigen Lektüre ein schmales Bändchen von Ralph Dutli. Liebe Olive (Ammann) ist eine hübsch geschriebene Kulturgeschichte, die viel zu erzählen weiss. So gesund die Olive und das Olivenöl für den Körper sind, so gesund ist das Lesen für den Geist. Was für ein Geschenk!“
Guido Kalberer, Basler Zeitung, 5. Dezember 2009
„Ralph Dutli hat keine ‚lineare‘ Kulturgeschichte der Olive geschrieben, die von der Antike bis heute reicht – sondern ein kulturgeschichtliches Mosaik. Die 20 Kapitel seines Buchs springen von Thema zu Thema und quer durch die Zeiten...“
Matthias Kußmann, SWR2, Sendung „Musik und Literatur“, 5. Dezember 2009
„Liebe Olive – der Ton dieses kleinen, wunderbaren Buches ist im Titel schon angeschlagen. Es ist eine Art Liebeserklärung, die Kleine Kulturgeschichte dieser uralten und doch modischen Frucht. Und es ist eine Kulturgeschichte Europas, das seinen Kern auf Kreta hat, wo es die älteste hochentwickelte Olivenwirtschaft gab. Wissenswertes, Überraschendes, Faszinierendes, Praktisches zur Olive, komponiert vom ausgezeichnet schreibenden Lyriker, Essayisten und Übersetzer Ralph Dutli.“
Urs Bader, www.tagblatt.ch, 12. Dezember 2009
„...eine Vielzahl ähnlicher und ganz anderer Informationen, Meinungen und Geschichten, vor allem aus dem europäischen Raum, lassen die Lesenden staunen... Was der Lyriker, Essayist und Übersetzer Ralph Dutli mit diesem kleinen Bändchen vorlegt, ist ein wahrer Lesegenuss. Eine kleine, Jahrtausende umspannende Kulturgeschichte des erstaunlichen Baumes und seiner besonderen Frucht, welche immer wieder zum Gleichnis für Lebenskunst und Lebensweisheit wurde.“
Hanspeter Stalder, Der-Andere-Film.ch
(nach der Lesung im Deutsch-amerikanischen Institut in Heidelberg, 4. Februar 2010, mit Rezitation aus Oliven-Texten von Francis Ponge, Eugenio Montale, Wladislaw Chodassewitsch, René Char und meinem eigenen Gedichtzyklus „Neun Oliven“ des Bandes Notizbuch der Grabsprüche, 2002)
„Glück ist ein zugleich simples und komplexes Zusammenspiel mehrerer geschenkter Gegebenheiten, heißt es im achtzehnten Oliven-Kapitel von Ralph Dutlis kleiner Kulturgeschichte Liebe Olive. Ausgesprochen vom Glück begünstigt war man, wenn Dutli Ausflüge ins Reich der Poesie unternahm... Dutlis poetischer Leitgedanke ‚Laute lenken, Laute denken‘ kam unüberhörbar zum Ausdruck. Ob er in deutscher, französischer, italienischer oder russischer Sprache rezitierte, die warme Klangfarbe von Dutlis Stimme, das weiche Ineinanderfließen und Rollen der Laute sind ein Genuss fürs Ohr.“
Cornelia Luther, „Eine Anleitung zum Dankbarsein“,
in: Rhein-Neckar-Zeitung, Nr. 30, Samstag/Sonntag 6./7. Februar 2010
„Ralph Dutli promeniert klug durch die Kulturgeschichte, von Homer über die Bibel und französische Poeten der Renaissance bis zu René Char und Francis Ponge. Eine Eloge auf den so trickreichen, weil widerständigen Olivenbaum.“
aky, Rheinischer Merkur, Nr. 8, 25. Februar 2010
„Selten so etwas Schönes und Intelligentes gelesen wie diese wunderbare herrliche Hommage an die Olive. (…) Eine Geschichte ist schöner, amüsanter als die andere.“
Günter Nawe (Herodot), Amazon Kundenrezension (fünf Sterne), 26. März 2010
„Was sich auf nur 112 Textseiten an komplexem Wissen des Autors und einer unerschöpflichen Detailfülle ausbreitet, lässt die eher unscheinbare Frucht des Olivenbaums und ihren Träger zu ungeahnter Bedeutung anwachsen. Ein munter geschriebenes Kompendium, in dem Baum und Frucht gleichermaßen geehrt werden ... Faszinierend spannungsreich und bunt ist das Bild, das Ralph Dutli von der Olive in den drei großen Religionen, in Mythologie und Geschichte, in Literatur und Kunst zeichnet.“
Birgit Göbel-Stiegler, Lesart, 2/2014
„Eine wunderbare Kulturgeschichte … Wem da nicht das Herz aufgeht … Lesen Sie dutli-wohl, das aber jederzeit.“
Uwe K. Frohns, Evangelisch in Ratingen, 3/2014
„Wer wirklich etwas über die Olive erfahren will, der greife zu Ralph Dutlis Buch. Auf lediglich 120 Seiten legt der Autor eine mit großer Fabulierlust verfasste Hommage an die Olive vor. Ein Buch zum Verlieben in Baum, Frucht und Öl.“
ram, Neue Westfälische, 15./16. März 2014
„Unterhaltsam, kurzweilig und mit einem Augenzwinkern erzählt. Richtig gut.“
Luftpost, Das Alltours Magazin, 2/2014