NICHTS ALS WUNDER
Ralph Dutli
Nichts als Wunder
Essays über Poesie
Ammann Verlag, Zürch 2007
Nach dem Gedichtband Novalis im Weinberg (2005) ist im Frühjahrsprogramm 2007 des
Ammann Verlages mein Essayband Nichts als Wunder erschienen. Er vereint Essays
über:
Hadrian
Guilhem IX.
Peire Vidal
François Villon
Louize Labé
John Donne
George Herbert
Paul Verlaine
Robert Desnos
Sergej Jessenin
Wladimir Majakowskij
Anna Achmatowa
Joseph Brodsky
u.a. mehr
Eine Essay-Gruppe unter dem Titel „Auf dem Wasser gehen" versammelt Versuche über
die okzitanischen (provenzalischen) Troubadours Guilhem IX. von Aquitanien und
Peire Vidal;
den spätmittelalterlichen Poeten und Vagabunden François Villon und die
französische Renaissance-Dichterin Louize Labé;
die beiden „Metaphysical poets" John Donne und George Herbert;
Paul Verlaine und sein von Arthur Rimbaud beeinflußtes Gedicht „Beams" (eines
meiner absoluten Lieblingsgedichte!)
den surrealistischen Dichter Robert Desnos.
Eine zweite Gruppe unter dem Titel „Goldener Taubenschlag der Zeit" versammelt Essays
über die russischen Dichter Alexander Puschkin, Anna Achmatowa, Sergej Jessenin,
Wladimir Majakowskij, Joseph Brodsky und den Venedig-Kult der russischen Dichter.
In einem weiteren Essay-Zyklus unter dem Titel „Die Fliege im Bernstein" formuliere ich
meine „Poetik der Lyrik-Übertragung als magischer Akt". Zum Abschluß gibt es 50
Ausschnitte aus meinem „Poesie-Tagebuch" unter dem Titel
„Der allerärmste Ort: 50 Stufen (auf & ab) zur Poesie".
Als Motto des ganzen Buches über die Wunder der Poesie könnten vier Verse von Joseph
Brodsky stehen:
„Und das Wunder geschieht. Denn Wunder vergessen
nur ungern ihre Erde, bewahren Adressen,
sie wollen ans Ende und finden irrlichternd
selbst noch in der Wüste den Einzigen, Richtigen."
„Was Poesie vermag, was sie kann und will, und vielleicht auch soll – dieser Frage geht
Ralph Dutli in seinen Essays mit Intuition und Gespür, mit dem Wissen des Lyrikers,
Gedichtübersetzers und Poesiekenners nach.
Ob es um die provenzalischen Troubadours geht, eine französische Renaissance-
Lyrikerin, die englischen ‚Metaphysical poets‘, die Surrealisten oder die russischen Dichter
der Moderne – immer steht der magische Akt der Poesie im Mittelpunkt, das Sprache
gewordene Wunder.
Ein ‚Poesie-Tagebuch‘ mit dem Titel ‚Der allerärmste Ort‘ versammelt Fundstücke,
Reflexionen, Einkreisungen der Poesie, die sich immer wieder dem rationalen Zugriff
entzieht.
‚Wahre Gedichte fliehen‘, schrieb die amerikanische Dichterin Emily Dickinson. Ein Buch
der Bewegung, der ungewohnten Blicke, der Entdeckungen – der Wunder!“
Klappentext (Verlagswerbung)
Das Gedicht will diesen gegenwärtigen,
glückhaften Augenblick, dieses selbst-
geschaffene, Sprache gewordene Wunder.
„Ralph Dutlis Interpretationen
sind Feinstarbeit.“
Helga Leiprecht, Die Weltwoche
Pressestimmen
„Ralph Dutli lässt seine Leser an seiner eigenen Entdeckerfreude teilhaben, wenn er in
seiner farbigen, feinfühligen Sprache das Gedicht umkreist... Jeder Essay der in den
Kapiteln ‚Auf dem Wasser gehen‘, ‚Goldener Taubenschlag der Zeit‘ und ‚Die Fliege im
Bernstein‘ zusammengefassten Texte ist ein Lesegenuss und eine Entdeckungsfreude.“
Emma Guntz, in „Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ (Straßburg), 25. Januar 2008
„Wer etwas über den Eros von Gedichten erfahren will, sollte sich an Ralph Dutlis
Essayband Nichts als Wunder halten, überhaupt das wunderbarste der vorgestellten
Bücher. Es beginnt mit dem Satz ‚Jede Liebe ist eine Vermutung’, der kryptisch ist, aber
keinesfalls verkorkst, und einer Hommage an die Renaissance-Dichterin Louize Labé und
ihr Sonett vom Küssen. Jede Beschäftigung mit Sprache, schreibt Dutli, sei eine
unbewusste Beschäftigung mit Weiblichkeit, der fremden wie der eigenen. Nicht zuletzt in
seinen aufschlussreichen Bemerkungen über das Übersetzen von Lyrik erweist sich Dutli
als ein Meister seines Fachs. Trefflich auch die unterschiedlichen Varianten von Kaiser
Hadrians Sterbegedicht (Animula vagula blandula), die vornehmlich die erotischen
Untertöne hervorkitzeln, was ja seit je, für Sprachartisten wie für ihre Exegeten, eine
unendlich zarte Versuchung ist. Lyrik ist ihrer Natur nach oral, und Lyrik ist erotisch.“
Martin Krumbholz, Neue Zürcher Zeitung, 24. Oktober 2007
„Ralph Dutli ist ein reicher Mann. Der Lyriker und Lyrikübersetzer aus dem Russischen,
Französischen, Englischen, Altprovenzalischen und Lateinischen weiß, wie ein Paradox,
die Umarmung eines Reims, eine Lautassoziation die Gefängnismauern von Diktaturen,
die Grenzen der Vereinsamung oder soziale Zwänge überwinden und durchdringen
können. Mit der Fernsteuerung seiner philologischen Beschlagenheit und dichterischen
Intuition bereist Dutli die stalinistische Sowjetunion, das Okzitanien der Troubadours, das
spätrömische Reich, und er scheint sich, zumindest wortschöpferisch, überall zu Hause
zu fühlen. Als Wortkunstreisebegleiter hilft dieses Buch, ferne Quellen der Inspiration
anzuzapfen. Als Dichter-Dolmetscher beruft Dutli Kronzeugen für sein Credo, alle Lyrik
brauche Grenzüberschreitung und sinnliche Lust. Die Dichtung ist für Dutli das gelobte
Land. In einem Bukett aus fünfzig sie umkreisenden Sentenzen, die den Autor als
poesiesüchtig ausweisen, singt er das Loblied ihres Daseins, das frei von Zwecken und
Autoritäten ist. Sein sprachmusikalisches Gehör erlaubt ihm kühne deutsche
Variationen...“
Kerstin Holm, Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Bilder und Zeiten“, 20. Oktober 2007
„In dem Buch mit dem verführerischen Titel Nichts als Wunder gelingt Dutli das
Kunststück, die europäische Lyrik als eine epochen- und raumübergreifende Kraft
erkennbar zu machen. Die abendländische Dichtung wird in seinem Buch als grandioser
Dialog lesbar. Dutlis neuer Essayband dient nicht nur als verlässlicher Reiseführer durch
die weiten Landschaften europäischer Dichtung, er bietet auch eine Schule des Lesens:
Die Beschwörung der poetischen Sprache überträgt sich auf sein Zielpublikum, das dem
Wunder der lyrischen Wortwerdung beiwohnt.“
Ulrich Schmid, Osteuropa, Nr.10, Oktober 2007
„Seit einiger Zeit ist Dutli als bemerkenswerter Lyriker wie als kluger und anregender
Essayist hervorgetreten. Sein neuer Essay-Band ersetzt mindestens eine halbe
Bibliothek.“
Alexander Kluy, Rheinischer Merkur, Nr. 27, 5. Juli 2007
„Treffender lässt sich die sinnliche Dimension von Poesie nicht beschreiben, und man
ahnt, dass bei Dutli Poesie und Erotik nahe beieinander liegen. Beispiele für einen
lustvollen Umgang mit Lyrik finden sich bei ihm zuhauf. Zuletzt ist es diese befreiende
Kraft der Poesie, die Ralph Dutli in seinen Essays immer wieder beschwört…“
Georg Deggerich, Schweizer Monatshefte, Nr. 06, Juni 2007
„So schlafwandlerisch zielsicher wie das Spiel eines Virtuosen auf seinem Instrument.
Und gleichzeitig so gestaltungsreich. Die Leserin nimmt es als unübertreffliche
Darstellung von Poesie wahr. Unvergleichbar klar beschreibt Dutli die Wege seiner
Annäherung an das Gedicht, zeigt, wie es geschieht, dass er von den Texten ‚bewohnt’
wird. Wer sich mit Dutlis Essays einlässt, weiss endlich mehr über Dichtung, als er sich je
hat träumen lassen.“
Monica Zahner, Schaffhauser Nachrichten, 21. Juni 2007
„Das muss über Dichtung endlich wieder einmal gesagt werden. In Dutlis Essays geht es
mit wenig um Alles, um das Existenzrecht der Dichtung... Alles sprachlich gestaltet mit
unaufdringlicher Eleganz und voller geistiger Wendigkeit. Eine Poetik im Kurz-und-Knapp-
Format, die nicht unfrech den Lyriker Dutli selbst mit ins lyrische Wunderwerk einbringt. Er
zeigt, worauf es ankommt beim Versuch, Gedichte zu verstehen. Nämlich sich bezaubern
zu lassen.“
Franz Schneider, Rhein-Neckar-Zeitung, 19. April 2007
„Wie Gedichte einen ‚bewohnen’ und dabei zu wahren Energiequellen werden können,
das beschreibt der Mandelstam-Übersetzer und Lyriker Ralph Dutli im jüngsten
Essayband Nichts als Wunder. Das Buch ist ein wahres Füllhorn von Gedichten und
Geschichten von Gedichten.“
Gunhild Kübler, NZZ am Sonntag, 1. April 2007
„Durchgehend wundervoll zu lesende Essays über die Dichtkunst... Dutli legt seine
Interpretationen vor, die sich als glänzende und warme Nachdichtungen erweisen. Es ist
eine unglaublich spannende wie schöne Sache, das Wesen von Lyrik sowie ihre
spielerische Auslegung von einem Mann präsentiert zu bekommen, der selber ein
hervorragender Lyriker wie Übersetzer ist.“
Manuel Karasek, Netzeitung.de, 9. März 2007
„Ralph Dutli versteht es, dem Leser den magischen Akt der Poesie begreifbar zu machen.
Er versteht es wie kein zweiter, durch die Geschichte der Poesie zu gehen und das
Dauerhafte zu finden, die Edelsteine herauszuschälen, die den Leser anrühren. Wer sich
mit Poesie beschäftigt, für den sollte dieses Buch ein Muss sein. Seine Essays sind
spannend, gut und lesbar geschrieben und ein Erlebnis für sich.“
Uli Rothfuss, S.W.O. Die Virtuelle Kulturregion, 6. März 2007
„Ein Hohelied auf die Poesie vernimmt die FAZ aus den Essays des Schweizer Lyrikers
und Lyrikübersetzers Ralph Dutli. Die Texte über Brodsky, Mandelstam und Jessenin
kann sie besonders empfehlen. Und auch Dutlis Eintreten für Grenzüberschreitung und
Sinnlichkeit stößt bei ihr auf offene Ohren. Die NZZ preist die Überlegungen des
Landsmanns schlicht als mit das Beste, was in den vergangenen Jahren über Lyrik
geschrieben wurde.“
www.perlentaucher.de, Die besten Bücher im November (Perlentaucher-Bücherbrief)
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Nichts als Wunder
Romanautor, Lyriker,
Essayist, Biograph,
Übersetzer und Herausgeber