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NOTIZBUCH DER GRABSPRÜCHE
Ralph Dutli
Notizbuch der Grabsprüche
Gedichte.
Rimbaud Verlag, Aachen 2002
Leseproben
Der Band umfaßt eine Auswahl meiner Gedichte aus zwanzig Jahren. Neben 1982 bis
1994 in Paris entstandenen Texten stehen Gedichte neueren Datums, nordafrikanische
Orte der Erinnerung mischen sich mit dem leuchtenden Gestammel römischer
Grabsprüche, Variationen von Kaiser Hadrians Sterbegedicht flattern wie die
Schmetterlinge der Seele an die Steilküste der Normandie, um bei diesem immer
gebeutelten Meer / tief in der Kreide zu stehen.
Stimmen zum Buch
„Orte und Zeiten durchdringen sich in ungewöhnlichen Bildern, in der tagträumenden
Hand dessen, der sich im Luftraum der Poesie vitale Grabsprüche entwirft.“
Der Verlag
„Mediterranes und Slawisches findet bei ihm zusammen, getränkt durch eine bisweilen
barocke Morbidität und Lebensfreude. So sollte der Titel Notizbuch der Grabsprüche keine
Anleitung zum Trauern sein. In ihnen strömt vielmehr einiges an Wissen um die Wiege
und die Quellen heutiger Dichtkunst, gleich den Säften in einem Olivenbaum. Über ihn
und dessen Früchte hat er gleich neun Gedichte ersonnen.“
Franz Schneider, „Die Kunst, über Oliven zu dichten“,
Rhein-Neckar-Zeitung, 18. Dezember 2002
„Endlich das Notizbuch der Grabsprüche, im vorigen Jahr erschienen im Rimbaud Verlag.
Ein schlankes, doch außerordentlich facettenreiches Bändchen, das die
unterschiedlichsten Gesichter zeigt: mal wild, mal zärtlich, vor allem aber auf jeder Seite
verblüffend vital. Lassen Sie sich vom Titel nicht in die Irre führen! Das Notizbuch der
Grabsprüche hat weder das Unfertige, das wir mit den Eintragungen eines Notizblocks
verbinden, noch die steinerne Abgeschlossenheit eines Grabsteins, dem wir Heutigen
egal sein können. Die Gegenwart ist in diesen Versen überall zu greifen, und die
Vergangenheit, zumal die weltliterarische, spricht unablässig ins Jetzt hinein. Indem Dutli
die Toten so unter ihren Marmortafeln hervorkommen läßt und wie ein lebendes
Gegenüber gleichsam mit an den Küchentisch setzt, verleiht er seinen
geschichtsgesättigten Versen eine wunderbare Frische.“
Urs Heftrich, Laudatio auf Ralph Dutli bei der Verleihung des
Stuttgarter Literaturpreises 2002, 7. Mai 2003
„Ralph Dutli hat 2002 beim Rimbaud-Verlag den Gedichtband Notizbuch der Grabsprüche
herausgebracht, an dem der wohltuende Abstand zu allem Zeitgeisthaften auffällt, zu
allem, was als up to date gilt. ‚Gemachte Betten haben mich nie interessiert’, heißt es in
einem der Gedichte. Überraschend ist an vielen dieser Dutli-Gedichte das verspielt
Freche, das bis zum Schrillen und bis zum Nonsens reichen kann. Freilich scheuen diese
Gedichte auch nicht hohes Pathos, das jedoch jedesmal rasch wieder gebrochen wird.
Fast alle führen in weite literarische Räume, die Anspielungen reichen vom Lateinischen
und Mittelhochdeutschen über italienische Renaissance- und englische Barocklyrik und
die Blütezeit der französischen Poesie im 19. Jahrhundert bis zu César Vallejo, dem in
Paris verhungerten gewaltigen peruanischen Dichter... Man spürt, daß Dichtung für Ralph
Dutli keine schöne Nebensache, keine Stimmungssache oder -mache ist, sondern ein
Lebensmittel, so notwendig wie Brot und Wein.“
Peter Hamm, Laudatio auf Ralph Dutli bei der Verleihung der Ehrengabe
der Deutschen Schillerstiftung von 1859, 29. April 2004 in Weimar
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Eigene Lyrik
Romanautor, Lyriker,
Essayist, Biograph,
Übersetzer und Herausgeber
Dieses Gedicht aus „Notizbuch der Grabsprüche“ ist Teil der Aktion
Poesie unterwegs der UNESCO City of Literature Heidelberg: Gedichte
und Kurzprosa von Heidelberger Autorinnen und Autoren sind auf
Seitenscheiben von Straßenbahnen im Verkehrsnetz der Rhein-Neckar-
Verkehrsbetriebe zu lesen. Mehr zu Poesie unterwegs auf
www.cityofliterature.de
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